Konflikte im Job führen unweigerlich zu Reibungsverlusten und rauben Zeit, Energie und Nerven. Das Dramadreieck der Transaktionsanalyse hilft Ihnen als Führungskraft, wiederholt auftretende Probleme in der Kommunikation mit Ihren Mitarbeitenden und Teams zu erkennen und zu lösen. 💡

Das Dramadreieck geht auf den kalifornischen Psychologen Stephen Karpman zurück und wird in drei Rollen unterteilt, die im Verlauf auch wechseln können.

1.     Die Täter-Rolle 💣

Der Täter, oft auch als Verfolger bezeichnet, tritt hier als Angreifer auf. Aus einer machtvollen Position heraus wird attackiert, kritisiert und kontrolliert. Oftmals finden sich Menschen, die sehr dominant auftreten, ihre Wut gerne an anderen auslassen und sich in der Beziehung mit anderen ungern unterordnen wollen, in dieser Rolle wieder.

2.     Die Opfer-Rolle 🙍🏽‍♂️

Menschen, die sich anderen gegenüber gerne schwach und hilflos zeigen, finden sich meist unbewusst in der Rolle des Opfers wieder. Zudem werden häufig die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten negiert oder gänzlich unterdrückt. Diese Personen machen sich damit kleiner, als sie tatsächlich sind.

3.     Die Retter-Rolle 🧑🏽‍🔧

Die Ohnmacht des „Opfers“ ruft dann den Retter auf den Plan, der sich schützend für die bedrängte Person einsetzt und diese verteidigt. Damit stellt sich auch der Retter, meist unbewusst, über das Opfer, indem er ihm ungefragt zur Seite springt. Der Retter sorgt insgeheim für die Aufrechterhaltung des Dramas zwischen Täter und Opfer, weil er durch sein Verhalten die Position des Opfers zusätzlich schwächt.

Eine Besonderheit im Dramadreieck ist es, dass sich die Rollen aller Beteiligten im Verlauf des Konflikts dynamisch und sehr schnell ändern können. So kann der Täter durch die Intervention des Retters schnell in eine Rechtfertigungshaltung abdriften und sich in einer Opferrolle wiederfinden und das vormalige Opfer geht seinerseits zur „Attacke“ über.

Ein Drama beginnt dann, wenn einer der Beteiligten dazu „einlädt“. Es gibt grundsätzlich zwei Lösungsansätze, um sich bei Konflikten erst gar nicht im Drama zu verlieren:

➡️ Keine eigenen Einladungen aussprechen

Wie jeder Schauspieler auch, hat jeder Mensch seine Lieblingsrolle und nimmt diese, meist unbewusst, im Drama ganz automatisch ein. Sich dieser Lieblingsrolle bewusst zu werden, schärft das Bewusstsein für das eigene Verhalten und verhindert so, dass Sie andere überhaupt ins Drama einladen.

➡️ Fremde Einladungen ignorieren bzw. ausschlagen

Umgekehrt ist es nicht immer einfach, die versteckten Einladungen unserer Mitmenschen sofort zu erkennen und nicht darauf anzuspringen. Fühlen Sie sich persönlich getroffen, hilft es oft erst einmal etwas Abstand zu gewinnen und sich zu fragen: „Hat das wirklich etwas mit mir zu tun oder gehört das Thema zu meinem Gegenüber?“

Hat das Drama schon begonnen, ist ein Ausstieg oftmals gar nicht so leicht. Seien Sie hier bitte unbedingt gnädig mit sich, denn Sie haben Ihre Lieblingsrolle schließlich meist über die Jahre hinweg unbewusst kultiviert.

Was ist Ihre persönliche Lieblingsrolle? ✏️